Lalka

Die traditionellen Werte sind aufgebraucht, der Positivismus hat sich als Utopie erwiesen, der Modernismus hat seine Werkzeuge noch nicht entwickelt. Unter diesen Umständen versuchen die Menschen, ihre Ziele um jeden Preis zu erreichen. Diese Tätigkeit basiert jedoch nicht auf der Reinheit von Absichten und menschlichen Leidenschaften, sondern ist eher wie ein Streit mit einem Verrückten. Hier regiert weder Geld noch Liebe die Welt. Alle Aktionen scheinen einige Illusionen zu unterstützen. Sogar der Staat ist rein illusorisch. Was ist die Illusion? Warum ist es so wertvoll? Warum begehrt sie jeder so sehr, obwohl dieser Wunsch völlig schwächt? Ist dieses phantasmatische Objekt des Verlangens kein süßes Versprechen, Macht zu haben? Kraft, die über die Welt der Werte und zwischenmenschlichen Beziehungen hinausgeht. Autorität, die ihre Stärke aus Täuschung schöpft? Ist nicht das mythische “Metall leichter als Luft”?


Photos by Michał Ramus

Director:
Wojtek Klemm
Dramaturg:
Tomasz Cymerman
Stage design:
Magdalena Gut
Costume design:
Julia Kornacka
Music:
Albrecht Ziepert

Premiere:
17th of May 2019
Teatr im. J. Słowackiego w Krakowie

 

Hulla Di Bulla

«Regisseur Wojtek Klemm und das grossartige Ensemble spielen ein herrlich komisches Verwirrspiel. ‹Hulla di Bulla› ist eine comedy of errors im besten Sinn.» SRF2 Kultur kompakt

«Wojtek Klemm als Regisseur und Ralf Fiedler als Dramaturg greifen in die Vollen: Sie setzen auf choreografischen Klamauk und auf die Beats des Pentatones-Musikers Albrecht Ziepert. … Die Zwanziger-Jahre-Komödie wird in Zürich zum Stück der Stunde. … Herrliche Hysterie. ‹Hulla di Bulla› ist nicht weniger als eine Satire auf ein von Zeit, Ort, Herkunft und von Geschlecht unabhängiges Gesellschaftsphänomen – auf unsere Korrumpierbarkeit. … Das Neumarkt hat Darsteller auf der Bühne, die für jeden Witz durchs Feuer gehen. Mag der Rauch manchmal auch heisser als das Feuer sein, das hier ist die Inszenierung zum Jahresuntergang.» NZZ

Albrecht Ziepert, Mitbegründer und Pianist der Elektro-Band «Pentatones» hat die Musik für den Abend geschrieben – lyrics by dictators, von Hitler bis Mao.

Regie:
Wojtek Klemm
Dramaturgie:
Ralf Fiedler, Angela Osthoff
Bühne:
Lukas Sander
Kostüme:
Therese Roeder
Musik:
Albrecht Ziepert

Schauspieler:
Simon Brusis, Martin Butzke, Chantal Dubs, Hanna Eichel, Maximilian Friedel, David Martínez Morente, Miro Maurer, Sarah Sandeh

Premiere:
24. Nov. 2018
Theater Neumarkt

 

Die Orestie



»Wojtek Klemm ist nicht gerade unverblümt in seiner Aussage, und er gelangt zu dieser mit einer Inszenierung, die erst einmal mit Energie und Rasanz verblüfft. Alle sind hier Chor, und aus der Masse treten heraus alle Protagonisten der antiken Mordgeschichte. (…) Sie rasen durch die Geschichte, die man letztlich ja kennt; die Chorpassagen sind allesamt großartig, sie bersten schier vor Spielwitz.« Süddeutsche Zeitung

»Dass eine auf Effizienz getrimmte Konfliktmoderation den Kontinent Europa behäbig gemacht, seine Frontlinien verdeckt, nicht aber verwischt hat, gehört zu den starken Gedanken dieses Abends.« Theater heute

»Ein Räderwerk von Opfern und Tätern. Das besitzt Dichte, Intensität, ein hohes Rhythmus-Gefühl bei rascher Beschleunigung – und enorme Suggestion. Text (nach Walter Jens), physischer Einsatz und die oft zynische musikalische Unterlegung (vollkommen konsonantes Schlaflied zum Opfertod Iphigenies, „Freude schöner Götterfunken“ zum finalen winkeladvokatischen Gerichtsfreispruch) machen aus dem vor allen von Wojtek Klemm (Inszenierung) und Efrat Stempler (Körperarbeit) verantworteten Abend ein beziehungsreiches Gesamtkunstwerk.« Augsburger Allgemeine

»Die wuchtige Bühnenpräsenz entsteht durch die Ensembleleistung, durch die Kraft der durchchoreografierten Spannung. Denn der Regisseur lässt sich bei seinen Inszenierungen von seiner Frau unterstützen, der Bewegungsspezialistin Efrat Stempler. Das erspart dröge Monologe und macht die Aktion zu einem lustvollen, körperbetonten Spektakel (…)« DAZ

»Regisseur Wojtek Klemm schuf keine blutrünstige Inszenierung. Er versuchte weitgehend erfolgreich, die antike Tragödie mit modernen Mitteln darzustellen. (…) Wie jeder Richter im abschließenden Prozess sein eigenes Urteil spricht, sind die Besucher*innen ermuntert, sich ihre je individuelle Meinung zu Stück und Inszenierung zu bilden. Starker Applaus zum Schluss.« a3kultur


Fotos: Jan Pieter Fuhr

Regie:
Wojtek Klemm
Dramaturgie:
Lutz Kessler
Bühne & Kostüme:
Katrin Kersten
Choregoraphie:
Efrat Stempler
Musik:
Albrecht Ziepert

Schauspieler:
Anatol Käbisch, Linda Elsner, Gerald Fiedler, Karoline Stegemann, Katharina Rehn, Marlene Hoffmann, Natalie Hünig, Patrick Rupar, Sebastian Baumgart, Thomas Prazak

Premiere:
29. Sept.. 2018
Staatstheater Augsburg

 

Truth Box


«Was Wojtek Klemm hier versucht, ist ziemlich viel … Klemm sucht den Zugang im Stil gelungener Nouveau-Cirque-Werke wie etwa Yoann Bourgeois’ „Celui qui tombe“ über das Parabelhafte (…)» taz. die tageszeitung 17.12.2018

Die Tunesische Autorin Meriam Bousselmi schuf mit ihrer Textsammlung Truth Box eine Art literarischen Beichtstuhl. Geheimnisse, Ungesagtes, Direktes, Versponnenes vermischen sich in diesem Raum zu einer großen Narration.

Johanna Lemke, Tabea Schrenk und Sasha Krohn stellen sich diesen Biographien. Was ist in der kollektiven Erinnerung verankert, was sind meine eigenen Erinnerungen. Ein Abend für zwei Körper, ein Cello und Aerials.

Regie:
Wojtek Klemm
Kostüme:
Therese Röder
Musik:
Tabea Schrenk, Albrecht Ziepert

Darsteller:
Johanna Lemke, Sasha Krohn, Tabea Schrenk

Premiere:
20. April 2018
Dock 11 Berlin

 

1968

An den Münchner Kammerspielen sammelten 1968 SchauspielerInnen im Rahmen von Peter Steins Inszenierung des Peter Weiss-Stücks „Viet Nam Diskurs“ Geld für Waffenspenden für den Viet Cong, was einen Skandal und die baldige Absetzung der Inszenierung durch den Intendanten August Everding zur Folge hatte. 50 Jahre später laden die Kammerspiele Künstler- Innen ein, sich aus gegenwärtiger und subjektiver Perspektive mit Themen und Fragestellungen der bewegten Zeit um 1968 auseinanderzusetzen. Das Architektenbüro RAUMLABOR BERLIN, vor zwei Jahren bereits einmal mit den „Shabbyshabby Apartments“ in München in Erscheinung getreten, wird die Kammer 1 in einen offenen Raum verwandeln, den die eingeladenen Gruppen und RegisseurInnen mit je 15-minütigen Kurzinszenierungen besetzen: die Regisseurin LEONIE BÖHM denkt die Spendensammlung am Ort des Geschehens neu; das Künstler*innenkollektiv HENRIKE IGLESIAS befragt die sexuelle Revolution aus Perspektive der Frauen; der Regisseur ALBERTO VILLAREAL findet die Stunde Null in den Olympischen Spielen in Mexiko; die deutsch-ivorische Gruppe GINTERSDORFER / KLASSEN reaktiviert die aufrührerische Kraft in Frantz Fanons „Die Verdammten dieser Erde“; ANNA-SOPHIE MAHLER nimmt die Filme Alexander Kluges als Ausgangspunkt einer musikalischen Recherche in ihre Familien-geschichte hinein; ELFRIEDE JELINEK ist auf Video bei einer reinszenierten Aktion zu sehen; der polnische Regisseur WOJTEK KLEMM bildorchestriert Dokumente des Widerstands und das junge französische COLLECTIF CATASTROPHE erschafft eine Maschine der Fantasie – so wird am Ende aus vielen unterschiedlichen Beiträgen eine aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft schauende Inszenierung entstehen, die das umstrittene Erbe von 1968 ernst nimmt. Eine Theateraktion, ein Wagnis, ein Experiment, von und mit allen, die Kraft ihrer Kunst die Welt gestalten wollen. Wenn AfD-Vorstand Jörg Meuthen fordert, man müsse „weg vom linken rotgrün verseuchten, leicht versifften 68er-Deutschland“, erwidern die Kammerspiele mit Jean-Paul Sartre: „DIE FANTASIE AN DIE MACHT“. NOW.


Fotos: Julian Baumann

Regie:
Leonie Böhm, Collectif Catastrophe, Gintersdorfer-Klassen, Henrike Iglesias, Wojtek Klemm, Anna-Sophie Mahler, Alberto Villareal
Konzept und Dramaturgie:
Johanna Höhmann, Tarun Kade
Bühne:
raumlaborberlin
Video:
Nicole Marianna Wytyczak
Licht:
Jürgen Tulzer
Musikalische Leitung:
Albrecht Ziepert

Mit:
Münchner Knabenchor, Anna Fries, Arthur Navellou, Blandine Rinkel, Carol Teillard, Gadouko La Star, Gotta Depri, Gro Swantje Kohlhof, Hadrian Bouvier, Hauke Heumann, Jelena Kuljić, Laura Naumann, Marielle Schavan, Michael Wilhelmi, Pablo Brunaud, Pierre Jouan, Sophia Schroth, Stefan Merki, Thomas Hauser, Yuka Yanagihara

Premiere:
8. Feb. 2018
Münchner Kammerspiele

Eine Familie


Für Beverly Weston, einen pensionierten Hochschulprofessor, wird es zunehmend mühsamer, die amerikanische Normalität einer glücklichen Familie aufrechtzuerhalten. Frustriert ertränkt er seinen quälenden Alltag im Alkohol. Als er plötzlich verschwindet, trommelt seine krebskranke, tablettensüchtige Ehefrau Violet die gesamte Familie zusammen. Nicht lange, und das Zusammentreffen gerät zur Schlammschlacht, in der Lebenslügen kollabieren und Geheimnisse platzen.
2008 erhielt Letts für sein Stück, das erkennbar von Grössen wie Tennessee Williams oder Eugene O’Neill beeinflusst ist, unter anderem den Pulitzer- Preis. Eine Familie ist ein fesselnder Psychokrieg der Generationen, der sich stets zwischen Tragik und beklemmender Komik bewegt.


Photos by Iko Freese

Director:
Wojtek Klemm
Dramaturg:
Anja Horst
Stage design:
Magdalena Gut
Costume design:
Julia Kornacka
Music:
Albrecht Ziepert

Actors:
Anna Blumer, Anja Tobler, Birgit Bücker, Bruno Riedl, Catriona Guggenbühl, Christian Hettkamp, Diana Dengler, HansJürg Müller, Jessica Cuna, Katrija Lehmann, Marcus Schäfer, Matthias Albold, Oliver Losehand

Premiere:
2nd of June 2017
Theater St. Gallen

 

Moja mama leczy się u dr. Oetkera

Opowieść o zwyczajnym szaleństwie? Groteska na temat depresji? Przygotowywany specjalnie dla Teatru Współczesnego tekst pilgrima/ majewskiego będzie próbą podjęcia ważnego tematu – choroby psychicznej, problemu często ukrywanego lub bagatelizowanego. Zarówno wcześniejsze prace cenionego autora, jak i zaskakujący tytuł, pomimo ważkości i powagi tematu, obiecują mniej tragedii, a więcej… terapii śmiechem.

Meine Mutter behandelt mit Dr. Oetker

Eine Geschichte von gewöhnlichem Wahnsinn? Grotesk über Depressionen? Der speziell für das Współczesny-Theater erstellte Text von Sebastian Majewski ist ein Versuch, ein wichtiges Thema aufzugreifen – eine Geisteskrankheit, ein Problem, das oft verborgen oder heruntergespielt wird. Sowohl die früheren Arbeiten des renommierten Autors als auch der überraschende Titel versprechen trotz der Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit des Themas weniger Tragödie und mehr … Lachtherapie.

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Photos by Piotr Nykowski

Author:
Sebastian Majewski

Director:
Wojtek Klemm
Stage design:
Magdalena Gut
Costume design:
Julia Kornacka
Choregoraphy:
Efrat Stempler
Music:
Albrecht Ziepert

Actors:
Arkadiusz Buszko, Barbara Lewandowska, Jacek Piątkowski, Maria Dąbrowska, Michał Lewandowski, Robert Gondek, Wojciech Sandach

Premiere:
28th of May 2016
Teatr Współczesny

Anita Berber – RetroPerspektive

Anita Berber, Tanzikone der zwanziger Jahre, kennen die meisten heute nur noch von ihren Skandalen, Rosa von Praunheims Film oder dem morbiden Portrait, das Otto Dix von ihr malte. Dabei war Anita Berber in den goldenen Zwanzigern ein über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannter Star. Wie keine andere hat sie die Sichtweise ihrer Zeit gebrochen und damit ihr Publikum auf die Probe gestellt. Gehasst und geliebt von der Öffentlichkeit setzte die Sacchetto-Schülerin ihre Themen mit technischer Perfektion immer radikaler um.
MS Schrittmacher begaben sich in ANITA BERBER – RETRO/PERSPEKTIVE auf die verlorene Spur der Tänzerin und Choreographin. Anita Berbers Werk jenseits der Skandale steht dabei im Vordergrund des umfangreichen Recherche- und Rekonstruktionsprojektes, dessen Ergebnisse vom 18.06 bis 29.6. im Kunstquartier Bethanien gezeigt wurden.

Choreography:
Martin Stiefermann
Dance:
Cora Frost, Brit Rodemund, Maria Walser
Dramaturgy & text:
Hartmut Schrewe
Choreagraphic assistance:
Efrat Stempler
Stage and costume design:
Anike Sedello
Light design:
Max Wikström
Sound design:
Albrecht Ziepert

Premiere:
18th June 2014
Kunstquartier Bethanien

www.msschrittmacher.de/anita-berber

Faust! I. und II. Teil

In seinem epochalen Lebenswerk, dem FAUST, beschreibt Goethe den entwicklungsgeschichtlichen Weg des Menschen aus der Zeit des Mittelalters über die Aufklärung hin in eine durchrationalisierte und durchökonomisierte Welt. Mit dem Ende des Glaubens an ein Jenseits verliert der Mensch zwangsläufig seine Fähigkeit zur Geduld. Denn die Zeit selbst wird in der Moderne angesichts unserer – verglichen mit der »Ewigkeit« – verschwindend geringen Lebensdauer zu einer äußerst knappen Ressource. Und wenn Faust zu Beginn der »Tragödie erster Teil« vor allem der Geduld flucht und an die Stelle des Sinns die Tat setzt, dann kommt uns dies heute doch nur allzu vertraut vor.

In diesem Sinne lässt sich Goethes Meisterwerk durchaus als dystopischer Zukunftsentwurf interpretieren. In diesem wird der Mensch in seiner Hybris als genialisch überhöhtes Subjekt im Glauben, das Gute zu schaffen, schließlich selbst zum Teufel, vor dessen scheinbar grenzenlosem Potential zum Bösen selbst der Teufel der christlichen Theologie fassungslos auf der Strecke bleiben muss. Da sich die Ideenwelt von Goethes Menschheitstragödie in ihrem vollen Umfang nur in beiden Teilen zeigt, wird das Deutsche Theater in Göttingen eine eigene Spielfassung erstellen, die die Grundlinien dieser Dichtung herausarbeitet. Intendant Mark Zurmühle wird Goethes Meisterwerk als großes sinnliches Stationendrama an einem besonderen Ort inszenieren. Für die musikalische Gestaltung beauftragte er den Komponisten Albrecht Ziepert. Dieser entwickelt für die Inzsenierung einen Soundtrack welcher parallel zur Premiere unter dem Namen „Faust – Music for Theatre“ veröffentlicht wird.

23.09.2013 / Deutsches Theater Göttingen / Fotoprobe / Faust - Teil eins und zwei / Foto: Thomas Müller / freier Fotograf

23.09.2013 / Deutsches Theater Göttingen / Fotoprobe / Faust - Teil eins und zwei / Foto: Thomas Müller / freier Fotograf

23.09.2013 / Deutsches Theater Göttingen / Fotoprobe / Faust - Teil eins und zwei / Foto: Thomas Müller / freier Fotograf

23.09.2013 / Deutsches Theater Göttingen / Fotoprobe / Faust - Teil eins und zwei / Foto: Thomas Müller / freier Fotograf

Photos by Thomas Müller

Director:
Mark Zurmühle
Stage designer:
Eleonore Bircher
Costume designer:
Ilka Kops
Musical director & composer:
Albrecht Ziepert
Musicians:
Rafal Stachowiak, Vincent Hammel, Marie-Kristien Heger
Choreographer:
Efrat Stempler
Dramaturg:
Lutz Keßler

Premiere:
28th of September 2013
Lokhalle Göttingen / Deutsches Theater Göttingen

Zauberberg

Drei Wochen will der angehende Hamburger Ingenieur Hans Castorp seinen Cousin im Lungensanatorium Berghof nahe Davos besuchen. Doch hoch in den Schweizer Alpen, fernab jedweder Gesetzmäßigkeit und Norm des »Flachlands« ist die Welt aus der Zeit gefallen, hat sich eine Gesellschaft gebildet, die nach ihren eigenen Regeln funktioniert – ein Ort außerhalb aller Orte.

Zunehmend in den Bann gezogen von dieser durch Krankheit höchst vergeistigten und veredelten Kurgesellschaft, die im ständigen Wechsel zwischen Todesnähe und Lebensgier in müßig-sinnlichem Amüsement dahinlebt und stirbt, verlängert sich Castorps Aufenthalt auf dem märchenhaften Zauberberg um sieben Jahre. Vollkommen erliegt er der einspinnenden Kraft der Krankenwelt, verliert sich in diesem bizarren Lebenssurrogat bis ihn der Einbruch des Ersten Weltkriegs in die Schützengräben der Realität zurückholt.

Die eigenwillige Welt der Sanatorien der Jahrhundertwende faszinierte auch den Schriftsteller Thomas Mann als er 1912 seine lungenkranke Frau Katia im Schweizer Kurort Davos besuchte. Er beschloss über das Treiben der Patienten ein Novelle zu schreiben, ein »humoristisches Gegenstück« zur gerade beendeten Erzählung DER TOD IN VENEDIG.

Aus der kleinen Novelle wurde eines der monumentalsten Bücher des Autors und eines der großen Werke der Weltliteratur – ein, so Thomas Mann, »Dokument der europäischen Seelenverfassung und geistigen Problematik im ersten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts«. Ein über 1000-seitiger Roman, der es wagt, die eigene Zeit in epische Zusammenhänge zu fassen, der als Epochenroman und, je nach Blickwinkel, ebenso als Bildungs-, Ideen- und Zeitroman gelesen werden kann.

Als Zeitroman gleich im doppelten Sinn, da das Mysterium Zeit und ihre Aufhebung neben dem Problemkreis Krankheit und Gesundheit, Leben und Tod, anführendes Leitmotiv in diesem richtungsweisenden Roman der Klassischen Moderne ist.

09.01.2012 / Deutsches Theater Göttingen / Fotoprobe " Der Zauberberg " / Regie: Michael von der Mühle / DT / Foto: Thomas Müller / freier Bildjournalist +++ Veröffentlichung ist honorarpflichtig und nur unter Nennung des Autors! Honorar zzgl. 7% Mwst. an: Thomas Müller Dichterweg 13 99425 Weimar Tel: +49 (0) 173 38 03 329 email: info@taikrixel.net KontoNr.: 13 85 01 67 16 BLZ: 820 510 00 SteuerNr. 162 / 251 / 13622

09.01.2012 / Deutsches Theater Göttingen / Fotoprobe " Der Zauberberg " / Regie: Michael von der Mühle / DT / Foto: Thomas Müller / freier Bildjournalist +++ Veröffentlichung ist honorarpflichtig und nur unter Nennung des Autors! Honorar zzgl. 7% Mwst. an: Thomas Müller Dichterweg 13 99425 Weimar Tel: +49 (0) 173 38 03 329 email: info@taikrixel.net KontoNr.: 13 85 01 67 16 BLZ: 820 510 00 SteuerNr. 162 / 251 / 13622

09.01.2012 / Deutsches Theater Göttingen / Fotoprobe " Der Zauberberg " / Regie: Michael von der Mühle / DT / Foto: Thomas Müller / freier Bildjournalist +++ Veröffentlichung ist honorarpflichtig und nur unter Nennung des Autors! Honorar zzgl. 7% Mwst. an: Thomas Müller Dichterweg 13 99425 Weimar Tel: +49 (0) 173 38 03 329 email: info@taikrixel.net KontoNr.: 13 85 01 67 16 BLZ: 820 510 00 SteuerNr. 162 / 251 / 13622
Photos by Thomas Müller

Director:
Michael von zur Mühlen
Stage, costumes & lights:
Christoph Ernst
Music:
Albrecht Ziepert,
Vincent Hammel
Dramaturg:
Winnie Karnofka

Premiere:
14th of January 2012
Deutsches Theater in Göttingen